Erdverbundene Präsenz: Open Hands
Ich bin für nichts weniger als den integralen Weg zu haben. Integral heißt umfassend, heißt innen und außen, Ich und Wir verbindend.
Lustigerweise ufert dieser umfassende Weg nicht in eine ungebändigte Vielfalt aus. Das hat einerseits mit dem Innen zu tun, andererseits mit dem Framework, in welchem ich praktiziere: der Integraldynamik. Da kommt „integrieren“ gleich doppelt vor, und alles läuft immer auf Integration hin.
Was das konkret bedeutet, ist nicht, dass es auf die «Essenz» hinsteuert, wie sie heute in Mode ist, sondern auf das Existentielle. Konkret heißt das, auf das Sinntragende, Bedeutungsvolle.
Auch das Bedeutungsvolle kommt unaufgeregt daher. Man könnte es aufbauschen und kompliziert machen. Doch es ist im Grunde sehr einfach. Wir befreien den Körper in seine natürliche Bewegungsfreiheit hinein, und wir befreien den Geist aus seinen Zwängen des Tuns/Denkens in die eigene Weite seines Seins.
Dazu braucht es keine komplizierten Systeme. Es braucht Hingabe.
Hingabe ist das Resultat davon, dass man den Sinn sieht in dem, was man tut. Den Sinn sehe ich, wenn ich etwas tue und den Effekt spüre. Nicht weil ich ihn von jemandem erklärt bekomme. Das deckt sich auch schön mit dem zweiten Grund-Satz von RIVERS und den MOVEMENT ADVENTURES.
Der einfachste Weg ist zu bevorzugen
Der einfachste und integralste Weg ist für mich Open Hands.
Open Hands ist erdverbundene, dynamische, offene und dialogisierende Präsenz. Es ist das einfachste System eines verkörpert-kognitiven Feedback-Loops, der in jeder Sekunde die Wahrnehmung differenziert und Lernfutter generiert.
Wie wichtig die Qualität der erdverbundenen, dynamischen, offenen und dialogisierenden Präsenz im Leben ist, erfuhr ich kürzlich wieder, als eine Person die Gelegenheit hatte, mich eine gute Stunde lang anzugreifen. Nicht körperlich, aber sonst auf allen Ebenen. Ich blieb geerdet, ruhig und offen und griff nie an. Und statt dass ich fiel, ist die Person mehr und mehr in sich zusammengefallen. Statt mich zu untergraben, hat sie sich selbst ein Loch geschaufelt. Bevor sie dann reinfiel, haben wir eine Lösung gefunden.
Diese Präsenz war keine Strategie, sondern gehört zu mir. Nicht, weil ich damit zur Welt gekommen bin, sondern weil ich sie mir immer noch erarbeite. Der Weg ist integrale Bewegung und als Kernstück davon Open Hands.
Open Hands sichtbar machen
Open Hands ist nicht Push Hands (Tui Shou). Schaue ich mir Push Hands auf Youtube an, erfüllt mich tiefe Trauer. Manchmal ist es auch ein Fremdschämen. Ich halte mich nun zurück, hier Beispiele dafür anzugeben. Die Wurzeln des Taiji und des Daoismus, die Prinzipien des Annehmens und Entspannens, scheinen dabei komplett vergessen.
Ein filmisches Gegengewicht, das Open Hands zeigt, gibt es noch nicht. Das wäre eigentlich im 2020 der Plan gewesen. Das Projekt ist nun verschoben auf hoffentlich 2021.
Du willst Teil davon sein? Ich empfehle dir die Open Hands Solo Praxis. Auch das Stehen ist wunderbar, und natürlich Taiji. Und Qigong. Und Floorwork. Ja, auch Yoga, wenn du es erdverbunden machst. (Kleiner Tipp hier: Nutze die Erdung, die Schwerkraft, um tiefer in Asanas zu sinken.) Das alles findest du auf @Home.
Die Bilder sind auf alt gemacht, weil sie alt sind. Bald kommen neue. Ich freue mich auf Bilder und Videos mit dir!