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Das unendliche Spiel
«Es gibt mindestens zwei Arten von Spielen. Die eine könnte man als endlich bezeichnen, die andere als unendlich. Ein endliches Spiel wird mit dem Ziel gespielt, zu gewinnen, ein unendliches Spiel mit dem Ziel, weiterzuspielen.» – James P. Carse
Unendliche Spiele sind nach James P. Carse «Spiele», bei denen es nicht ums Gewinnen geht, sondern um fortwährende Entfaltung und Verwirklichung. Sie entspringen einem Mind-Setting, das nicht auf kurzfristigen Gewinn, Profit und Titel aus ist. Vielmehr ist eine große, generationenübergreifende Vision die treibende Kraft. Es geht dabei um nicht weniger als die Potenzialentwicklung des einzelnen Menschen und der Menschheit.
Einige Grundprinzipien des unendlichen Spiels
Fortlaufende Entwicklung
Das unendliche Spiel ist durch ständige Veränderung und Anpassung gekennzeichnet. Das Spiel wird nie "gewonnen" oder "verloren", sondern entwickelt sich im Laufe der Zeit als Reaktion auf die sich verändernden Umstände weiter.
Verspieltheit
Das unendliche Spiel soll spielerisch und unterhaltsam sein, nicht wettbewerbsorientiert oder kämpferisch. Die Teilnehmer/innen werden ermutigt, das Spiel mit Neugier und Spielfreude anzugehen und nicht mit dem Wunsch zu gewinnen oder zu dominieren.
Inklusion
Das unendliche Spiel ist offen für alle, die mitmachen wollen. Es gibt keine Einschränkungen für die Teilnahme, und die Beiträge aller werden geschätzt.
Ko-Kreation
Das unendliche Spiel wird von allen Teilnehmern mitgestaltet. Es gibt keine einzelne Autorität oder Führungskraft, die die Richtung des Spiels bestimmt; stattdessen arbeiten die Teilnehmer/innen zusammen, um die Entwicklung des Spiels zu gestalten.
Experimentieren
Das unendliche Spiel ermutigt zum Experimentieren und zur Risikobereitschaft. Die Teilnehmer/innen werden ermutigt, neue Dinge auszuprobieren und neue Ideen zu erforschen, auch wenn sie nicht wissen, was dabei herauskommt.
Großzügigkeit
Das unendliche Spiel zeichnet sich durch Großzügigkeit und Überfluss aus. Die Teilnehmer/innen werden ermutigt, ihre Zeit, Ressourcen und Ideen frei zu geben, ohne eine Belohnung oder Anerkennung zu erwarten.
Open Space, Infinite Game, Integral Movement
Wir finden unendliche Spiele in jedem Aspekt der integralen Bewegung. Denn deren Grundlage ist die Integraldynamik, und die wird durch zehn Verben beschrieben: zentrieren, öffnen, weiten, begegnen, integrieren, differenzieren, beobachten, empfinden, subtilisieren, verwesentlichen.
Die Verben sind Handlungsimpulse, die immer weiterführen, nie sind sie endgültig verwirklicht. Sie öffnen Potenziale, die selbst offen sind. Diese Verben verdichten sich in den verschiedenen Settings, die RIVERS und zum Beispiel die Korsika Retreats bieten, in eine natürliche, adaptionsfähige Struktur, welche eine selbsterhaltende nachhaltige Dynamik fördert.
Offenheit ist alles
«Im unendlichen Spiel [spielt man] in Richtung des Offenen, des Horizonts, in Richtung der Überraschung, wo es nichts zu planen gibt.»
Durch integrale Bewegung erfahren wir: Kaum kommen wir in Bewegung, kommt der ganze Mensch in Bewegung, in seiner ganzen Vielschichtigkeit. Der Prozess ist offen, was dabei herauskommt ist offen. Wenn wir offen sind und offen bleiben, überraschen wir uns unentwegt selbst.
Leichtigkeit macht Sinn, aber nicht Leichtsinn
Spielen müssen geht nicht. Sich bewegen müssen geht ebenso wenig. Darum sind Bewegungsfreude, Forschergeist und Offenheit das, was uns in Bewegung hält.
«Spielerisch zu sein bedeutet nicht, trivial oder leichtsinnig zu sein oder so zu tun, als ob nichts von Bedeutung geschehen würde. Im Gegenteil, wenn wir spielerisch miteinander umgehen, beziehen wir uns als freie Personen aufeinander, und die Beziehung ist offen für Überraschungen; alles, was geschieht, hat eine Bedeutung.»
Transformation statt Definition: Verkörperte Unendlichkeit
«Weil unendliche Spieler sich darauf vorbereiten, von der Zukunft überrascht zu werden, spielen sie in völliger Offenheit. Es ist nicht eine Offenheit im Sinne von Freimütigkeit, sondern eine Offenheit im Sinne von Verletzlichkeit. Es geht nicht darum, seine unveränderliche Identität, das wahre Selbst, das schon immer da war, zu offenbaren, sondern darum, sein unaufhörliches Wachstum, das dynamische Selbst, das noch werden muss, zu offenbaren. Der unendliche Spieler erwartet nicht nur, durch die Überraschung unterhalten zu werden, sondern durch sie transformiert zu werden, denn die Überraschung verändert nicht irgendeine abstrakte Vergangenheit, sondern die eigene persönliche Vergangenheit.»
Suchst du Verwirklichung statt Erleuchtung, Authentizität statt Titel, Kultivierung statt Optimierung, strukturierte Spontaneität statt allgemeine Anweisungen, Kreativität statt Reaktivität, nicht isolierte Selbstverwirklichung sondern auch Gemeinschafts- und Weltverwirklichung? Motiviert dich die Reise statt ein Ziel, das kontinuierliche Nicht-Erreichen des Unmöglichen statt definitiver Erleuchtung? Sei willkommen 🤗
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